Theresia
Egger

geborene Fritzenwanger

 

14. Oktober 1906 in Mittersill

†  1. August 1998 in Maishofen

 

Theresia Fritzenwanger wurde am 14. Oktober 1906 in Mittersill als Tochter der Katharina Fritzenwanger geboren. Im Jahr 1928 heiratete sie in St. Georgen im Pinzgau August Egger. 1931 kam die Tochter Rosina zur Welt.

Laut dem Bericht der Gestapo Salzburg vom 20.7.1944 sollen sich August und Theresia Egger bereit erklärt haben, Karl Rupitsch nach seinem Entkommen aus dem Gefängnis in St. Johann (damals Markt Pongau), mit Essen und Unterkunft zu unterstützen. Sie verpflegten außer Karl Rupitsch auch die Deserteure Franz Unterkirchner, Richard Pfeiffenberger, Georg Kössner jun. und Peter Ottino.

Am Morgen des 2. Juli 1944 wurden August und Theresia Egger um 3.00 Uhr in der Früh von SS- Männern verhaftet und mit anderen Wengerinnen und Wengern zum Gendarmerieposten Lend gebracht.
Beim Gasthaus Seemair machte Theresia Egger gegenüber einer Gruppe von Gestapomännern abfällige Äußerungen und wurde daraufhin von den Gestapobeamten Georg König und Josef Erdmann ins Gesicht geschlagen. In Lend sah Theresia Egger, wie die beiden ermordeten Bauernsöhne Alois und Simon Hochleitner von einem Heuwagen abgeladen und in einen Schuppen gebracht wurden. Anschließend wurde Theresia Egger mit den anderen Verhafteten ins Polizeigefängnis Salzburg gebracht.

Am 27. August 1944 wurde Theresia Egger ohne Gerichtsverfahren über Leipzig in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert, wo sie die Häftlingsnummer 61.363 trug.

Nach der Befreiung im Mai 1945 konnte sie nicht mehr zum Irrsteinhof zurückkehren und lebte in der Nachkriegszeit in Maishofen. Laut Angaben von Tochter Rosina, haben nach der Verhaftung ihrer Eltern die Gestapobeamten Georg König und Josef Erdmann noch mehrmals den Hof durchsucht und dabei eine Armbanduhr und zwei Hemden gestohlen.

Theresia Egger starb am 1. August 1998 in Maishofen.


Quellen: Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Salzburger Landesarchiv, Archiv der Erzdiözese Salzburg