Rupert
Hagenhofer

 

18. Juni 1885 in Goldegg

†  14. Februar 1945 im KZ Dachau

 

Rupert Hagenhofer wurde am 18. Juni 1885 in Goldegg, March 4 geboren. Er war das ledige Kind von Anna Hagenhofer.
Am 6. Juni 1910 heiratete er Maria Pfeiffenberger. Ihre gemeinsame Tochter Maria war bereits zwei Jahre vor der Ehe zur Welt gekommen. Das Ehepaar bewirtschaftete in Goldegg-Weng den Toneihof. Am Hof beschäftigt war auch die Schwester von Maria Hagenhofer, Magdalena Pfeiffenberger, die 1924 einen unehelichen Sohn zur Welt brachte, der auf den Namen Richard getauft wurde. 1930 verließ Magdalena den Toneihof, Sohn Richard blieb auf dem Hof und wurde von Rupert und Maria Hagenhofer als Ziehsohn angenommen.

1943 wurde Tonei Rich, wie Richard Pfeiffenberger genannt wurde, zum Gebirgsjägerregiment 137 eingezogen und in Oberitalien bei der Partisanenbekämpfung eingesetzt. Nach einem Heimaturlaub desertiert er am 19. Mai 1944 und hielt sich anfangs bei seinen Zieheltern versteckt, die ihn mehrmals aufgefordert haben sollen, sich wieder der Wehrmacht zu stellen. Daraufhin schloss er sich den fahnenflüchtigen Franz Unterkirchner, Georg Kössner jun. und Peter Ottino sowie dem untergetauchten Karl Rupitsch an. Sie hielten sich zeitweise gemeinsam auf verschiedenen Höfen und Almen versteckt. Bei der Razzia am 2. Juli 1944 entkamen Richard Pfeiffenberger und Georg Kössner jun.

Richard Pfeiffenberges Zieheltern hingegen wurden von der Gestapo verhaftet, auf den Gendarmerieposten Lend und später nach Salzburg ins Polizeigefängnis gebracht.
Maria wurde am 13. August 1944 mit 14 anderen Frauen ohne Gerichtsverfahren nach Ravensbrück deportiert. Sie starb auf dem Weg dorthin am 23. August 1944 bei einem Zwischenaufenthalt in Prag. Rupert Hagenhofer wurde zusammen mit sechs anderen Unterstützern am 11. August 1944 ins KZ Dachau deportiert. Ein Dokument vom 18. November 1944 belegt, dass Rupert Hagenhofer (Block 5) an diesem Tag 30 Reichsmark ausgehändigt bekommen hat.

Rupert Hagenhofer starb im KZ Dachau am 14. Februar 1945 um 7 Uhr 55 an Fleckfieber. Seine Häftlingsnummer war 91.540.


Quellen: Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Salzburger Landesarchiv, Archiv der Erzdiözese Salzburg, ANNO (Online-Archive der Österreichischen Nationalbibliothek), Arolsen Archives