Maria
Hagenhofer

geborene Pfeiffenberger

 

20. Mai 1885 in Goldegg

†  23. August 1944 in Prag auf dem Transport in das KZ Ravensbrück

 

Maria Pfeiffenberger wurde am 20. Mai 1885 in Goldegg, March 13 geboren. Ihre Eltern Sebastian und Maria Pfeiffenberger, geb. Scheiblbrandner waren die Besitzer vom Berndlauhof.

1910 heiratete Maria Pfeiffenberger Rupert Hagenhofer, mit dem sie seit Jänner 1908 eine Tochter hatte. Die beiden bewirtschafteten den Toneihof in Goldegg-Weng, wo auch Marias Schwester Magdalena arbeitete. Diese brachte 1924 ihren Sohn Richard zur Welt. 1930 verließ Magdalena den Toneihof und übersiedelte nach Lend. Richard blieb auf dem Hof und wurde von Rupert und Maria Hagenhofer als Ziehsohn angenommen. Bis zum Einrücken im Jahr 1943 blieb Richard auf dem Toneihof. Nach seiner Desertion am 19. Mai 1944 verpflegten und beherbergten Maria und Rupert Hagenhofer ihren Ziehsohn Richard Pfeiffenberger. Die Zieheltern sollen Richard aber auch mehrmals aufgefordert haben, sich wieder zum Kriegsdienst zu melden.

Am 2. Juli 1944 wurden Maria und Rupert Hagenhofer im Zuge des „Sturm auf Goldegg-Weng“ verhaftet, auf den Gendarmerieposten Lend gebracht und später ins Salzburger Polizeigefängnis eingeliefert. Beide wurden bei Gestapoverhören schwer misshandelt.

Maria Hagenhofer wurde am 13. August 1944 mit dem Ziel KZ Ravensbrück deportiert. Sie starb während des Transports am 23. August 1944 in Prag.
Rupert Hagenhofer, der ins KZ Dachau deportiert wurde, starb dort am 14. Februar 1945 an Fleckfieber.

Ziehsohn Richard Pfeiffenberger, der bei seiner Verhaftung am 12. Juli schwere Verwundungen durch drei Schüsse erlitten hatte, wurde zunächst wegen Fahnenflucht zum Tod verurteilt. Nachdem das Todesurteil aufgehoben und durch eine 15jährige Zuchthausstrafe ersetzt wurde, musste Richard Pfeiffenberger in die Feldstrafgefangenenabteilung 5 an der russischen Front. Dort geriet er in sowjetische Gefangenschaft und starb am 21. September 1946 in einem Kriegsgefangenenlager in Retschyza (heute Belarus).

Marias Schwester Cäcilia Pfeiffenberger wurde 1941 von den Nazis in Hartheim mit Gas ermordet.


Quellen: Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Salzburger Landesarchiv, Archiv der Erzdiözese Salzburg