Margarethe
Oblasser

verheiratete Vogl

 

6. September 1912 in Taxenbach

†  16.03.2006 in St. Johann im Pongau

 

Margarethe Oblasser wurde am 6. September 1912 in Taxenbach als Tochter von Stefan und Katharina Oblasser auf dem Vorderbrandstätthof geboren.

Margarethe Oblasser arbeitete im Haushalt des Zementwarenherstellers Kaspar Wind in St. Johann. Kaspar Wind hatte im Dezember 1943 die Flucht von Karl Rupitsch aus dem Gefängnis organisiert. Er bat in der Folge seine Hauswirtschafterin Margarethe Oblasser, sie möge ihren Bruder Johann Oblasser ersuchen, dem Karl Rupitsch zeitweilig Unterschlupf zu gewähren.

Am 11. Juli 1944 wurde Margarethe Oblasser wegen Unterstützung der Wenger Widerstandsgruppe sowie verbotenen Radiohörens verhaftet und ins Polizeigefängnis Salzburg eingeliefert. Sie wurde viermal von der Gestapo verhört, wobei sie vom Gestapobeamten Josef Erdmann geohrfeigt und aufs Gröbste beschimpft wurde.

Nach den Verhören wurde Margarethe Oblasser am 27. August 1944 mit 14 anderen Frauen in das Konzentrationslager Ravensbrück eingeliefert, wo sie die Häftlingsnummer 61.365 trug.

Im Mai 1945 wurde Margarethe Oblasser befreit und kehrte in langen Fußmärschen nach St. Johann zurück. Margarethe Oblasser hatte bei der Befreiung den „roten Winkel“, der sie als politische Gefangene kenntlich machen sollte, von ihrer Häftlingskleidung abgerissen und mitgenommen. Ein von der Roten Armee ausgestellter Passierschein gab ihr auf dem Fußmarsch zurück nach St. Johann das Gefühl von Sicherheit. Die beiden Dokumente werden jetzt von ihrer Großnichte Elfriede Oblasser verwahrt.

Am 6. April 1946 heiratete Margarethe Oblasser Franz Vogl. Margarethe Oblasser starb am 16. März 2006 in St. Johann.


Quellen: Gespräch Michael Mooslechner mit Margarethe Vogl am 07.05.1986, Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Salzburger Landesarchiv, Archiv der Erzdiözese Salzburg, Abbildungen von Elfriede Oblasser zur Verfügung gestellt.