Josef
Pronebner

 

28. Oktober 1896 in St. Georgen im Pinzgau

†  22. November 1961 in Dorfgastein

 

Josef Dreml wurde am 28. Oktober 1896 als lediges Kind der Theresia Dreml in St. Georgen im Pinzgau geboren. Die Mutter heiratete drei Jahre später Georg Pronebner, Schlacherbauer in Goldegg, der den Sohn legitimierte, der seither den Namen Josef Pronebner trug.

Im 1. Weltkrieg diente Josef Pronebner beim Kaiserschützenregiment Nr. 3.

Im Jahr 1921 heiratete Josef Pronebner in Maria Plain Rosina Winding, deren Eltern den Halbenhubhof in Goldegg bewirtschafteten.

Einer von Josef Pronebners jüngeren Brüdern war Hermann Pronebner, der mit Marianne Holzmann verheiratet war. Sie bewirtschaftete den Seemairhof, wo Peter Ottino Unterschlupf gewährt wurde und wo Peter Ottino am 2. Juli 1944 von der SS erschossen wurde.

Josef Pronebner betätigte sich als Wundheiler, stellte Salben und Medikamente her. Im Schloss Goldegg hängt ein Bild von ihm mit dem Text: „Seine hauptsächlichen Hilfeleistungen galten den Haustieren, jedoch auch leidenden Menschen hat er geholfen.“ Als Bauer und Wirt des Seebichlhofes war Josef Pronebner zudem Mitbesitzer vom Böndlsee, den er an das Aluminiumwerk in Lend, aber auch an den deutschnationalen Turnverein in Lend verpachtete.

Am 2. Juli 1944 wurde Josef Pronebner zusammen mit seiner Tochter Rosa beim Seebichlhof, Mitterstein 6, von der Gestapo verhaftet, auf den Gendarmierposten Lend gebracht und von dort in das Salzburger Polizeigefängnis eingeliefert. Laut Bericht der Gestapo Salzburg vom 20.7.1944 sollen Alois und Simon Hochleitner den Gestapomännern Georg König und Josef Erdmann gesagt haben, dass Josef Pronebner die Wenger Widerstandsgruppe vor bevorstehenden Fahndungen der Landwacht gewarnt hätte. Josef Pronebner selbst hat vor der Gestapo lediglich den Abschuss eines Rehbockes im Jahr 1943 gestanden.

Am 18. August 1944 wurde Josef Pronebner gemeinsam mit Johann Prantner in das Konzentrationslager Flossenbürg deportiert. Seine Häftlingsnummer war 17.387. In den letzten Kriegswochen wurden Josef Pronebner und Johann Prantner in das KZ Dachau verlegt, wo sie von US-amerikanischen Truppen befreit wurden. In einem Befragungsbogen der US-Armee gab Josef Pronebner als Gründe für seine Haft im KZ an: „Member of the austrian socialism (sic) party and assistance to deserteurs.“ Sein Opferfürsorgeantrag wurde negativ beschieden.

Josef Pronebner starb am 22. November 1961 in Dorfgastein.


Quellen: Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Salzburger Landesarchiv, Archiv der Erzdiözese Salzburg,Arolsen Archives