Josef
Bürgler

 

2. Juli 1896 in Dienten

†  24. Juni 1951 in Taxenbach

 

Josef Bürgler wurde am 2. Juli 1896 in Dienten, Bergdienten 18, geboren. Er war der Sohn von Josef und Theres Bürgler, geborene Huber.

Am 24. September 1921 heirateten Josef Bürgler und Theresia Ottino. Theresia hatte zwei uneheliche Söhne, Wilhelm (geboren 1914) und Peter (geboren 1916).

Josef und Theresia Bürgler bewirtschafteten den Bergkendlhof (in einer alten Karte Bergkindl genannt) in Dienten. Wilhelm und Peter Ottino mussten mit Kriegsbeginn 1939 in die deutsche Wehrmacht einrücken. Wilhelm fiel 1941an der Lizzafront in Nordnorwegen.

Peter Ottino war beim Gebirgsjäger Ersatz Bataillon 137 in Glasenbach eingerückt. Er war 1939 beim Polenfeldzug an der Front, später war er in Russland im Kriegseinsatz. Am 1. Juni 1944 desertierte Peter Ottino und schloss sich der Wenger Widerstandsgruppe an. Er hielt sich mehrmals bei seinen Eltern am Bergkendlhof auf. Auch Karl Rupitsch und die Deserteure Franz Unterkirchner, Richard Pfeiffenberger und Georg Kössner junior wurden beim Bergkendlhof versorgt. Beim „Sturm“ auf Goldegg-Weng, am 2. Juli 1944 wurde Peter Ottino beim Seemairhof am Böndlsee von der SS erschossen.

Josef und Theresia Bürgler wurden am 27. Juli 1944 wegen ihrer Unterstützung für die Widerstandsgruppe verhaftet und zunächst in das Polizeigefängnis Salzburg eingeliefert. Von dort wurde Josef Bürgler am 11. August 1944 in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Er trug die Häftlingsnummer 91.543. Nach der Befreiung des KZ Dachau kehrte er in die Heimat zurück. Seine Ehefrau Theresia starb im Februar 1945 im Konzentrationslager Ravensbrück.

Im Opferfürsorgeverfahren nach Kriegsende wird Josef Bürgler als christlich-sozial eingestellt und als NS-Gegner charakterisiert. Im Opferfürsorgebescheid vom 27. Mai 1947 wurde die Zuerkennung einer Opferrente für Josef Bürgler folgendermaßen begründet: „Der Antragsteller war in der Zeit von 27.7.1944 bis Kriegsende aus politischen Gründen in Haft. Die Gattin, Theresia Bürgler, wurde am 27.7.1944 verhaftet und ist im KZ Ravensbrück nach Aussagen eines Häftlings im Februar 1945 verstorben. Der Pflege- und Ziehsohn, Peter Ottino, kämpfte als Partisan gegen den Nationalsozialismus und ist im Kampf gefallen. Die Eltern wurden wegen Unterstützung der Partisanen verhaftet. Die Voraussetzungen [...] treffen zu.“

Am 27. Mai 1950 heiratete Josef Bürgler ein zweites Mal. Josef Bürgler starb am 24. Juni 1951 in Taxenbach.


Quellen: Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Salzburger Landesarchiv, Archiv der Erzdiözese Salzburg, Arolsen Archives

“Effektenverzeichnis” - KZ Dachau
Quelle: Arolsen Archives