Georg
Kössner junior

 

30. Juli 1919 in Goldegg-Weng

†  8. März 1945 in Glanegg hingerichtet

 

Georg „Schorsch“ Kössner wurde am 30. Juli 1919 als einziges Kind von Georg und Theresia Kössner, geborene Holzmann, in Goldegg-Weng, Mitterstein 4 geboren. Seine Eltern waren Land- und Gastwirte beim Trog und Seemairhof am Böndlsee. Der Vater war von 1919 bis 1931 Bürgermeister der damals noch eigenständigen Gemeinde Goldegg-Weng.

Georg heiratete am 29. November 1941 Theresia Eder, Tochter vom Oberwartbichlhof in Eschenau- Taxenbach. Bis zur Verhaftung im Juli 1944 hatte das Ehepaar bereits drei Kinder und seine Frau Theresia war mit dem vierten Kind schwanger.

Georg Kössner junior war gegen die Nazis eingestellt. Er war bestrebt, nicht zur Wehrmacht eingezogen zu werden. Er wurde darin von seinem Vater bestärkt, der fürchtete, im Krieg den einzigen Sohn und Hoferben zu verlieren. Als Georg Kössner junior am 23. Mai 1944 einrücken sollte, schloss er sich der schon bestehenden Gruppe von Karl Rupitsch, Franz Unterkirchner und Richard Pfeiffenberger an. Georg Kössner junior versteckte sich zeitweise auf dem eigenen Hof, bei Verwandten seiner Frau in Embach und Eschenau oder auf Almen.

Bei der Razzia am 2. Juli 1944 konnte sich Georg Kössner junior zusammen mit Richard Pfeiffenberger der Verhaftung vorerst entziehen. Die Gestapo drohte – so wird es in der Familie überliefert – drei Generationen der Familie Kössner „auszulöschen“, wenn sich Schorsch nicht den Behörden stelle.
Am 12. Juli 1944 fanden Gendarmen Richard Pfeiffenberger und Georg Kössner junior beim Schittbachbauern Jakob Eder in Embach (Bauernhof des Onkels von Georg Kössners jun. Ehefrau Theresia). Richard Pfeiffenberger wurde angeschossen und dann verhaftet. Georg Kössner junior konnte neuerlich entkommen.
Am 15. Juli 1944 um 11.00 Uhr wurde Georg Kössner junior schließlich bei Verwandten in St. Veit festgenommen.
Georg Kössner junior wurde am 30. Oktober 1944 vom Kriegsgericht der Division 418 in Salzburg zum Tode verurteilt. Sämtliche Begnadigungsgesuche wurden abgewiesen. Der diesbezügliche Militärjustizakt ist „verschwunden“.
Georg Kössner junior wurde am 8. März 1945 in Glanegg bei Salzburg hingerichtet, im Beisein des späteren Dechanten von St. Johann im Pongau, Karl Völk. Einen Tag zuvor, am 7. März 1945 war das vierte Kind von Theresia und Georg Kössner junior, Sohn Christian, zur Welt gekommen.


Quellen: Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Salzburger Landesarchiv, Archiv der Erzdiözese Salzburg, Salzburger Tagblatt, Salzburger Nachrichten, Österreichisches Staatsarchiv, Familienchronik Trog. Der 2022 uraufgeführte Film TROG von Gabriele Hochleitner schildert das Leben der Theresia Kössner-Hochleitner