August
Egger

 

11. Juni 1906 in Lend

†  28. Oktober 1944 im KZ Mauthausen hingerichtet

August Egger wurde am 11. Juni 1906 in Lend, Klamm 12 geboren. Seine Eltern waren Johann und Susanne Egger, geborene Brandner.

August Egger war Pächter des Irrsteinhofes in Goldegg-Weng, der dem Sägewerksbesitzer Glatzhofer aus Schwarzach gehörte. Im Jahr 1928 heiratete August Egger die aus Mittersill stammende Theresia Fritzenwanger. 1931 kam die Tochter Rosina zur Welt.

In der Goldegger Gendarmeriechronik ist mit Datum 19. November 1939 vermerkt: „Der Irrsteinpächter Gustav (sic) Egger stand über Auftrag der Gestapo Salzburg unter staatspolizeilicher Bewachung wegen staatsabträglicher Äußerungen. Diese Überwachung wurde nach abgegebener Erklärung nach 8 Monaten aufgelassen.“

Laut dem Bericht der Gestapo Salzburg vom 20.7.1944 sollen sich August und Theresia Egger bereit erklärt haben, Karl Rupitsch nach seinem Entkommen aus dem Gefängnis in St. Johann (damals Markt Pongau) mit Essen und Unterkunft zu unterstützen. Sie verpflegten außer Karl Rupitsch auch die Deserteure Franz Unterkirchner, Richard Pfeiffenberger, Georg Kössner jun. und Peter Ottino.

Am Morgen des 2. Juli 1944 wurden August und Theresia Egger um 3.00 Uhr in der Früh von SS- Männern verhaftet, mit anderen Wengerinnen und Wengern zum Gendarmerieposten Lend und dann in das Polizeigefängnis Salzburg gebracht.

Nach Verhören im Salzburger Polizeigefängnis wurde August Egger in das Konzentrationslager Mauthausen überstellt. Er wurde gemeinsam mit Karl Rupitsch, Kaspar Wind und Alois Buder am 28. Oktober 1944 ohne Gerichtsverfahren im KZ Mauthausen hingerichtet.

Theresia Egger überlebte das KZ Ravensbrück. Laut Auskunft der Tochter Rosina, haben die Gestapobeamten Georg König und Josef Erdmann nach der Verhaftung der Eltern mehrmals den Hof durchsucht und dabei auch eine Armbanduhr sowie zwei Hemden gestohlen. Rosina musste den Hof verlassen und kam zu Verwandten im Pinzgau.

Den Irrsteinhof übernahm die 16-jährige Berta Glatzhofer, Tochter des Hofeigentümers. Bei der Bewirtschaftung des steilen Bergbauernhofes halfen Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter. Im Jahr 1948 heiratete Berta den Bauernsohn Johann Eder aus Eschenau. Sie lebte bis zuletzt auf dem Irrsteinhof.


Quellen: Gespräch Michael Mooslechner mit Berta Eder geb. Glatzhofer am 11.6.2017, Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Salzburger Landesarchiv, Archiv der Erzdiözese Salzburg, Goldegger Gendarmeriechronik