Anna
Schager

geborene Unterkirchner

 

2. November 1892 in Goldegg-Weng

†  15. Dezember 1979 in Zell am See

 

Anna Unterkirchner wurde am 2. November 1892 in Goldegg-Weng 16 geboren. Sie war die Tochter der Emerenz Weichselbäumer und des Josef Unterkirchner.

Anna Unterkirchner hatte zwei ledige Söhne, Rupert Unterkirchner, geboren 1911 und Franz Unterkirchner, geboren 1913.
Anna Unterkirchner heiratete am 12.4.1920 Martin Klausner.
Am 17.12.1938 heiratete Anna Unterkirchner (Klausner) Johann Schager.

Anna Schager zog den Sohn von Franz Unterkirchner auf. Sein Name ist Erhard Gassner, er kam Anfang des Jahres 1940 zur Welt.
Franz Unterkirchner war 1939 zur Wehrmacht eingerückt, im Kaukasus wurde er schwer verwundet. Nach einem Genesungsurlaub desertierte er am 7. März 1944.

Wegen vermuteter Unterstützung ihres fahnenflüchtigen Sohnes wurde Anna Schager am 2. Juli 1944 im Dientengraben verhaftet, auf den Gendarmerieposten Lend gebracht und dann ins Polizeigefängnis nach Salzburg überstellt.
Am 13. August 1944 wurde Anna Schager mit 14 anderen Frauen ohne Gerichtsverfahren in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück deportiert. Dort trug sie die Häftlingsnummer 61.369. Nach drei Wochen wurde Anna Schager in das KZ Oranienburg überstellt, wo sie bis 15. März 1945 inhaftiert war. Von dort kam sie in das KZ Sachsenhausen, wo sie am 5. Mai 1945 befreit wurde.

Anna Schager gab am 19.4.1948 zu Protokoll, dass sie ihren Sohn zwar nie direkt unterstützt, ihn aber auch nicht angezeigt habe. Während ihrer Haft in Salzburg sei ihr von dem Gestapobeamten Josef Erdmann zugesichert worden, sie werde bald nach Hause entlassen. Dann sei aber bei einer Hausdurchsuchung der Revolver ihres vermissten Mannes, Johann Schager, gefunden worden. Dieser Fund habe zur Folge gehabt, dass sie mit den anderen Wenger Frauen in das KZ Ravensbrück deportiert wurde.

Laut einem Bericht der Gestapo Salzburg vom 20.7.1944 hatte sie ihrem Sohn „nach eigenen Angaben zweimal Unterschlupf gewährt und ihn verpflegt.“

Anna Schager starb am 15. Dezember 1979 in Zell am See.


Quellen: Gespräch Michael Mooslechner mit Erhard Gassner am 5.6.2015, Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Salzburger Landesarchiv, Archiv der Erzdiözese Salzburg

Ausweis für politisch Verfolgte vom 30. September 1945