Rosina
Unterkirchner
geborene Rainer
* 6. Dezember 1916 in Goldegg
† 17. März 1998 in Goldegg
Rosina Maria Rainer wurde am 6. Dezember 1916 in Goldegg-Weng, Mitterstein 8 geboren. Ihre Mutter war Rosina Rainer, geborene Buchner, eine Vorderplointocher in Weng. Der Vater Johann Rainer besaß das Unterreisenberggut, ebenfalls in Weng.
Im Jahr 1937 heiratete Rosina Rainer den Rupert Unterkirchner, Bauer vom Dürnbachhof in Goldegg-Weng. Von 1938 bis 1943 brachte sie vier Kinder zur Welt. Rupert, Johann, Marianne und Rosina. Ihr Mann musste in der Wehrmacht Kriegsdienst leisten. Während eines Fronturlaubes wurde er von einem Verwandten aufgesucht, dem Wehrmachtsdeserteur Franz Xaver Unterkirchner. Dieser bat um Unterstützung. In der Folge verpflegte Rosina Unterkirchner Franz Unterkirchner, der auch „Schager Franz“ genannt wurde, weil er im Haus seines Stiefvaters und seiner Mutter im sogenannten „Schagerhaus“ im Dientener Graben gewohnt hat.
Rosina Unterkirchner wurde am 2. Juli 1944 auf ihrem Hof von einer Hundertschaft SS verhaftet und brutal verprügelt, um das Versteck von Franz Unterkirchner aus ihr herauszupressen. Ihr Sohn Rupert, genannt Bert der damals 7 Jahre jung war und als Kind die Brutalität von SS und Gestapo an diesem Morgen hautnah miterlebte, hat dieses Erlebnis im Jahr 2014 niedergeschrieben.
Wie die anderen Goldegger Frauen, transportierte man auch Rosina Unterkirchner vorerst auf den Gendarmerieposten Lend und dann in das Polizeigefängnis Salzburg. Am 13. August 1944 wurde sie mit 14 anderen Unterstützerinnen der Wenger Widerstandsgruppe ohne Gerichtsverfahren in das Frauen- Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Ihre Häftlingsnummer war 61.368. Rosina arbeitete in der Küche des Konzentrationslagers. Sie blieb bis zur Befreiung am 29. April 1945 im Lager Ravensbrück.
In den Jahren nach dem Krieg gebar sie weitere 3 Kinder: Josef, Martha und Sepp.
Franz Unterkirchner, den Rosina während seiner Desertion unterstützt hatte, entkam der Verfolgung durch SS und Gestapo am 2. Juli 1944.
Rosina Unterkirchner lebte bis zu ihrem Tod am 17. März 1998 am Dürnbachhof in Goldegg-Weng.
Quellen: Gespräch Michael Mooslechner mit Rosina Unterkirchner am 4. Jänner 1980 und mit Erhard Gassner am 5.Juni 2015, Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Salzburger Landesarchiv, Archiv der Erzdiözese Salzburg