Maria
Etzer
geborene Höller
* 28. Juli 1890
† 21. Oktober 1960
Maria Etzer wurde als uneheliche Tochter der Dienstmagd Regina Höller in Taxenbach geboren. Sie heiratete 1911 den Bauernsohn Johann Evangelist Etzer aus St. Georgen i. Pzg. Zusammen erwarben sie das Lehengut am Buchberg. Maria Etzer hat neun Kinder geboren, vier Töchter blieben am Leben, ein Sohn ist 1941 in Russland gefallen. Aufgrund ihres katholischen Glaubens war sie – im Gegensatz zu ihren Kindern – immer und vehement gegen das Hitler-Regime. 1925 Witwe geworden, bewirtschaftete Maria Etzer das Lehengut fortan allein. Auf Grund einer Denunziation wurde die Unbescholtene am 24. März 1943 vom Landgericht (Sondergericht) Salzburg wegen des Verbrechens der Wehrkraftzersetzung (Verbotener Umgang mit Kriegsgefangenen) zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie kam daraufhin ins Frauenzuchthaus Aichach und in dessen Außenkommando Ingolstadt, wo sie körperlich und seelisch schwere Schikanen erlitt. Am 12. April 1945 wurde sie bedingt entlassen und kehrte nicht mehr auf ihren Bauernhof in Goldegg zurück.
Maria Etzer wurde vom Landesgericht für Strafsachen Wien vollständig rehabilitiert: Ihr „Dissens mit der NS-Ideologie war den Machthabern ein Dorn im Auge und wurde schon als Form des Widerstands angesehen.“ (Beschluss 18. September 2018)
Quellen: folgen