WILHELM ANDERLE
* 9. Mai 1904 in Wien
† 9. Mai 1986 in Bad Hofgastein Wilhelm Anderle wurde am 9. Mai 1904 in Wien geboren. Er war Gendarmerie-Hauptwachtmeister der Reserve. Anderle war – wie Kaspar Wind und Alois Buder – Abnehmer von schwarz geschlachtetem Fleisch des Karl Rupitsch. Als Rupitsch untertauchte, informierte Anderle die Deserteure über angesetzte Fahndungen. Anderle wurde am 11. Juli 1944 von den brutalen Gestapo-Beamten König und Erdmann verhaftet und in das Gefangenenhaus Salzburg eingeliefert. Dort war Anderle ca. vier Monate in sechs Vernehmungen der Gewalt des König ausgeliefert. Bei einer Gegenüberstellung mit Kaspar Wind konnte er sehen, dass das Gesicht des Wind von den Gestapo-Beamten bis zur Unkenntlichkeit „wie ein Fleischpatzen“ zugerichtet war und dieser die geschwollenen Augen nicht mehr öffnen konnte. Um weiteren unerträglichen Vernehmungen zu entgehen, bat Anderle an das SS-Gericht übergeben zu werden. Dieser Bitte wurde stattgegeben und somit hatte König keine Verfügungsgewalt mehr über ihn. Anderle musste Zwangsarbeit im Haus der Natur in Salzburg verrichten und überlebte eine SS-Strafkompanie. Nach dem Krieg arbeitete er als Auto-Unternehmer in Bad Hofgastein. Quellen: Niederschrift Gendarmerie Bad Hofgastein v. 11.3.1947, DÖW E 21.089, OF-Recherche Dr. Gert Kerschbaumer |