KASPAR WIND
* 11. September 1902 in Forstau
† 28. Oktober 1944 im KZ Mauthausen Kaspar Wind wurde am 11. September 1902 in Forstau geboren. Am 5. Mai 1930 heiratete er in Golling Maria Mösenbichler, die vom Arlberggut in St. Johann stammte. Wind lebte zu jener Zeit in Golling. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Tochter Katharina, geb. 5.3.1930 in Golling und Sohn Johann, geb. 20.5.1940 in St. Johann. Katharina starb mit erst 5 Lebensjahren im Juni 1935. Die Ehe von Kaspar und Maria Wind wurde im September 1942 geschieden. Kaspar Wind arbeitete nach seiner Übersiedlung aus Golling in St. Johann im Pongau als Hilfsarbeiter und später als selbständiger Betonwarenerzeuger. Er wohnte mit seiner Familie im Pöllnhaus, Markt 67. In der NS-Zeit wurde St. Johann in „Markt Pongau“ umbenannt. Wind war engagierter Gegner des Nationalsozialismus und scheute sich nicht, dies auch öffentlich zu äußern. Bereits im Jahr 1932 stellte er ein Mitglied des Trachtenvereins zur Rede, weil dieses ein NS-Abzeichen trug. In Winds Wohnung in Markt Pongau Nr. 67 trafen sich Oppositionelle, um Radiosender sogenannter feindlicher Mächte zu hören. Bereits im Februar 1942 wurde Kaspar Wind gemeinsam mit den St. Johannern Josef Höller, Alfred Schützer, Franz Pirz und der Bischofshofnerin Hedwig Schmidpeter verhaftet. Man warf ihnen vor, in den letzten zwei Jahren ausländische Sender gehört zu haben, die „geeignet waren, die Widerstandskraft des Deutschen Volkes zu gefährden“. Die Verhafteten hätten diese Nachrichten vorsätzlich verbreitet und dadurch ein fortgesetztes Verbrechen nach der Rundfunkverordnung begangen. Kaspar Wind war mit Karl Rupitsch bekannt und wurde von diesem mit Fleisch versorgt, das ohne Meldung an die Behörden geschlachtet worden war. Als Karl Rupitsch im November 1943 wegen dieser Schwarzschlachtungen in das Gerichtsgefängnis Markt Pongau eingeliefert wurde, organisierte Wind gemeinsam mit dem Gendarmeriebeamten Wilhelm Anderle, dem Frächter Alois Buder und der Gefängnisverwalterin Anna Wimpissinger dessen Flucht nach Taxenbach. Am 12. August 1944 wurde Kaspar Wind in das Konzentrationslager Mauthausen eingeliefert. Seine Häftlingsnummer war 82.838. Am 28. Oktober 1944 ist er gemeinsam mit seinen Kameraden Karl Rupitsch, Alois Buder und August Egger in Mauthausen auf Befehl des Reichsführers SS, Heinrich Himmler hingerichtet worden. Gegenüber Hans Oblasser und dessen Schwester Margarethe, verh. Vogl deklarierte sich Kaspar Wind als Kommunist. Im September 1946 wird Wind in der zur damaligen Zeit kommunistischen Zeitung „Tagblatt“ explizit als Parteiopfer angeführt. Quellen: DÖW, AES, SLA, Salzburger Tagblatt |
Pöllnhaus im Markt St. Johann/Pg. um 1930
|