KARL RUPITSCH
* 17. November 1910 in Mühlbach am Hochkönig
† 28. Oktober 1944 im KZ Mauthausen Karl Rupitsch wurde als „Carolus“ Rupitsch am 17. November 1910 in Mühlbach am Hochkönig geboren. Sein Vater war der Holzarbeiter und Bauer Johann Rupitsch, die Mutter Anna, geb. Engelmayer. Die Eltern bewirtschafteten den „Pauss-Hof“ auf der Schattseite in Mühlbach. Am 19. November 1930 wurde der uneheliche Sohn Engelbert geboren, der bis zu seinem 6. Lebensjahr beim Vater in Mühlbach aufwuchs. Engelbert Portenkirchner lebt heute in Maria Alm. Im Jahr 1934 heiratete Karl Rupitsch Maria Posch. Sie schenkte ihm 1933 die Tochter Johanna. Am 19. März 1935 stirbt Gattin Maria Posch. Ihre Tochter Johanna wächst in der Folge bei den Großeltern mütterlicherseits, beim Feldmairgut in St. Veit auf. Ihre Tochter Johanna Doppler-Klausner, Enkelin des Karl Rupitsch, bewirtschaftet heute mit ihrer Familie den Biobauernhof „Untergrub“ in St. Veit. In den darauffolgenden Jahren zeugte der Witwer Karl Rupitsch noch zwei Kinder. 1941 wurde beim Mitterbichl Brigitte Hölzl geboren. Brigitte Hölzl, verh. Höfert, wuchs bei Zieheltern in Bischofshofen auf und ist die Stifterin des Gedenksteines in Goldegg. Elisabeth Hochleitner vom Unterdorfgut in Goldegg-Weng brachte am 1. Mai 1944 Karl Rupitschs viertes Kind, Erwin Karl Hochleitner, zur Welt. Dieser starb im Jahr 1962. Die Großeltern von Karl Rupitsch hatten das Pauss-Gut in Mühlbach im Jahr 1875 käuflich erworben. Nachdem dieser 1935 den Bauernhof von seinen Eltern erbte, verkauft er das „Pauss“ ein Jahr darauf und zog nach Goldegg, wo er als Holz- und Sägearbeiter seinen Unterhalt verdiente. Karl Rupitsch lernte den Metzgerberuf und arbeitete nebenbei als Hausschlachter für die Bauern der Region. Im Krieg wurden ab September 1939 die Lebensmittel streng rationiert. Die Bauern mussten alle produzierten Lebensmittel, die über den Eigenbedarf hinausgingen, an die Behörden abliefern. Viele Bauern verdienten sich im Krieg durch den Verkauf von „schwarz“ geschlachtetem Fleisch ein Zubrot. Andererseits freuten sich die Abnehmer über die Abwechslung der Kost. In den Kriegsjahren durften nur über Bezugsscheine zugeteilte Lebensmittel gekauft werden. Karl Rupitsch wurde wegen einer Fußverletzung vom Kriegsdienst freigestellt. Die Arbeit als Hausschlachter wurde ihm aber zum Verhängnis. Am 28. November 1943 wurde er wegen „Schwarzschlachten“ verhaftet und in das Gerichtsgefängnis in St. Johann im Pongau eingeliefert. Von dort befreiten ihn aber die Freunde seiner Abnehmer rund um den Baumeister Kaspar Wind und brachten ihn nach Taxenbach zum Vorderbrandstättbauern Johann Oblasser. Dieser kannte Rupitsch gar nicht, aber Oblassers Schwester Margarethe war im Haushalt von Wind beschäftigt und so hatte Wind dem flüchtigen Karl Rupitsch einen Brief mitgegeben, in dem er Johann Oblasser bat, Rupitsch am Brandstätthof Unterschlupf zu gewähren. Als Karl Rupitsch in den Tagen nach der Flucht aus dem Gefängnis in St. Johann den Einberufungsbefehl erhielt, beschloß er, nicht einzurücken, sondern unterzutauchen. Karl Rupitsch, Gegner des NS-Regimes, kündigte an, nötigenfalls den Wehrdienst zu verweigern, da er diesen Krieg verachte und nicht auf Leute schießen wolle, die ihm nichts getan hätten. Karl Rupitsch wurde in den Morgenstunden des 2. Juli 1944 im Haus seiner Geliebten Elisabeth Hochleitner im Unterdorfgut verhaftet. Er versteckte sich dort während der Razzia von Gestapo und SS. Nach brutalen Verhören in Salzburg wurde Karl Rupitsch in das KZ Natzweiler-Schömberg eingeliefert und von dort am 12. August 1944 in das KZ Mauthausen verlegt. Nach einem Arbeitseinsatz im Außenlager St. Valentin wurde Karl Rupitsch am 28. Oktober 1944 auf Befehl des Reichsführers SS, Heinrich Himmler, durch den Strang hingerichtet. Er war zu dieser Zeit 34 Jahre jung. |