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Exkursionsbericht

Der Widerstand der Kärntner Slowenen
Museum Peršmanhof in Eisenkappel | Slowenische Frauen im KZ Ravensbrück
Samstag | 30. September 2017


Die Kärntner Slowenen sind in Österreich von vielen Menschen nur durch den jahrzehntelang ungelösten sogenannten Ortstafelkonflikt wahrgenommen geworden. Auf unserer Exkursion haben wir darüber hinaus vieles über die Siedlungs- und Verfolgungsgeschichte dieser österreichischen Volksgruppe erfahren. Zu danken ist dies der umsichtigen und sympathischen Begleitung unserer Reisegruppe durch den Historiker Dr. Marjan Sturm, jahrzehntelang Vorsitzender des Zentralverbandes Slowenischer Organisationen in Kärnten.

Dr. Sturm erzählte uns vom unerträglichen Zwiespalt in den slowenischen Familien Kärntens, als im Jahr 1942 die Nationalsozialisten mit der Aussiedlung der Slowenen begonnen hatten, um Südkärnten deutsch zu machen. Die Söhne waren in die Hitlerwehrmacht verpflichtet, kämpften etwa an der sogenannten "Eismeerfront" in Norwegen für das Deutsche Reich, während in ihrer Heimat  die eigene Familie in Lager abtransportiert wurde. In dieser Zeit beschlossen viele der tief katholischen Männer, nach einem Fronturlaub nicht mehr in die Wehrmacht einzurücken. Sie desertierten und gingen zu den Partisanen "in den Wald", wie es damals in Kärnten hieß. Frauen und Kinder versorgten ihre Männer bzw. Väter mit Essen und unterstützten sie durch Kurierdienste. Wie in Goldegg hatten auch diese Frauen für ihre Fürsorge einen hohen Preis zu zahlen. Wurden sie dabei von der Gestapo entdeckt, sind viele von ihnen in das Frauen-KZ Ravensbrück, nördlich von Berlin verschleppt worden.

Der slowenische Männerchor Valentin Polanšek (Ebriach) unter der Leitung von Božo Hartmann begrüßte uns mit charakteristisch melancholischen, aber auch kämpferischen Liedern. Eines davon war im KZ Ravensbrück entstanden und hat nach dem Krieg Eingang gefunden in das Repertoire der selbstbewußten slowenichen Chormusik. Als die Mitglieder des Chores erfahren hatten, dass unser ältestes Vereinsmitglied Robert Rupitsch aus Goldegg vor wenigen Tagen seinen 90. Geburtstag feierte, gab es kein Halten mehr. Sie nahmen Robert, dessen Großvater aus Kärnten stammte, in ihre Mitte und sangen zu seinen Ehren Geburtstagslieder.

Die slowenische Agrarkooperative Coppla Kaša verwöhnte uns mit Essen und Trinken aus der Region Vellachtal. So waren wir gestärkt, als uns Robert Kauer und ein Mitarbeiter des Museums durch die Ausstellung führten. Kurz vor Kriegsende, am 25. April 1945 verübte das SS- und Polizeiregiment 13 ein Massaker am Peršmanhof, einem der damals größeren Bergbauernhöfe in Eisenkappel. Elf Menschen wurden erschossen. Auch Kinder und Alte. Dieses Verbrechen ging in das kollektive Gedächtnis der Kärntner Slowenen ein, als Symbol für deren Leiden während des NS-Regimes.

Unsere Exkursionsgruppe besuchte zum Abschluss dieses spannenden Tages noch das Gasthaus "Riepl", eine halbe Stunde Fußmarsch vom Peršmanhof entfernt. Bei Pilz- und Wildspezialitäten ließ es sich vorzüglich diskutieren.

Dr. Marjan Sturm und Robert Kauer, die uns beide den ganzen Nachmittag für persönliche Gespräche zur Verfügung standen und bei der Organisation mitgeholfen haben, möchten wir herzlich danken.

Möge es uns gelingen, dass die Gedenkwanderung und Gedenkfeier im nächsten Jahr, am Samstag, 30. Juni 2018 in Goldegg, von Božo Hartmann und seinem Chor umrahmt wird. Wir freuen uns schon auf die Rede von Dr. Marjan Sturm.
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 Fotos: Fritz Lorber und Manfred Gartner

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